Fieber und Bauchschmerzen bei Kindern
Veröffentlicht am 05.08.2024
Was soll ich tun, wenn mein Kind Fieber oder Bauchschmerzen hat?
Fieber und Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen, weshalb Eltern ihr Kind in der kinderärztlichen Praxis vorstellen und als Eltern haben Sie sich vielleicht schon einige Male gefragt: „Ist es etwas Ernstes? Soll ich mein fieberndes oder mein Bauchweh-Kind nun zu unserer Kinderärztin bringen oder nicht?“ Diese Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen, aber der wichtigste Rat ist: Wenn Sie als Eltern im Zweifel sind, oder ein ungutes Gefühl haben, konsultieren Sie Ihre KinderärztIn – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig! In diesem kurzen Artikel, der keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, soll versucht werden, Ihnen einige grundlegende Informationen über die beiden Krankheitszeichen Fieber und Bauchweh zu geben.1
Wichtige Krankheitszeichen
Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Körper Ihres Kindes mit einem (meist harmlosen) Infektionserreger kämpft.
Das Hauptsymptom des Fiebers ist die Erhöhung der inneren Körpertemperatur.
Liegt sie (rektal gemessen) über 38,0 °C spricht man von Fieber.
Wenn Sie unter der Zunge, im Ohr, an der Stirn oder unter der Achsel messen, liegen die Werte meist um 0,3 – 1,3 °C unter den rektal gemessenen Werten. Sie haben kein Fieberthermometer zur Hand? Hier hilft das „Hand auf die Stirn legen“: Studien haben gezeigt, dass mit dieser einfachen Methode in mindestens 3 von 4 Fieberfällen das Fieber erkannt wurde, während weniger als 3 von 10 Gesunden falsch als fieberkrank eingestuft wurden.
Wichtig ist, dass Sie bei Fieber darauf achten, ob noch andere Krankheitszeichen wie Blässe, Husten, Niesen, Schmerzen oder ein Hautausschlag vorliegen.
Wichtige Warnzeichen, bei denen Sie mit Ihrem Kind sofort zur Ärztin gehen sollten, sind zum Beispiel: fleckig-grau-bläuliches Aussehen von Haut und Lippen, Abgeschlagenheit oder sogar Benommenheit, dauerndes, schwaches, hochtoniges Weinen und Wimmern, schnelles o
der angestrengtes Atmen, nicht wegdrückbarer Hautausschlag, Krämpfe und bei Babys eine vorgewölbte Fontanelle.
Bei Babys unter 3 Monaten sollten Sie, sobald Sie eine Körpertemperatur von 38 °C oder darüber messen, auch ohne zusätzliche Symptome unbedingt zeitnah ärztlichen Rat einholen.
Und – man kann es nicht oft genug wiederholen: Wenn Sie ganz allgemein das Gefühl haben, dass mit Ihrem fiebernden Kind „etwas nicht stimmt“. In der Behandlung von Fieber ist es neben der Verabreichung der ärztlich verordneten Medikamente sinnvoll, die Umgebungstemperatur für die kleinen Patienten angenehm zu gestalten: Wird Wärme als angenehm empfunden (meistens beim Auffiebern), dann hilft eine zusätzliche Decke, ist dem Kind heiß, so sollte es nur leicht bekleidet sein, auch „Essigpatscherl“ können hier helfen, aber nur, wenn das Kind diese toleriert. Viel trinken ist ebenso wichtig.
Ab einer Temperatur von 38,5 Grad können Sie ein fiebersenkendes Medikament verabreichen.
Als Eltern sollten Sie primär den Zeitverlauf der Schmerzen beachten:
Sind die Bauchschmerzen plötzlich (akut) aufgetreten oder kommen sie immer mal wieder?
Gibt es zusätzliche Zeichen oder Beschwerden? Etwa Erbrechen oder Durchfall, Gewichtsabnahme und verzögerter Gewichtszunahme?
Bauchschmerzen bei Kleinkindern bedeuten nicht unbedingt eine Erkrankung im Verdauungstrakt, da kleine Kinder den Bauch meist viel umfassender wahrnehmen, so können Schmerzen im Brustraum schon einmal als Bauchschmerzen wahrgenommen werden. 1
Bauchschmerzen und Psyche
Bedenken Sie auch, dass beim Kind etwa ab dem 4. Lebensjahr die Achse Psyche – Bauch zunehmend ausgebildet ist und sich schon einmal etwas „auf den Magen schlagen“ kann. Familiäre Probleme, vielleicht die schwere Erkrankung eines nahen Verwandten, insbesondere Schulprobleme, und dergleichen können bei Ihrem Kind Bauchweh verursachen. KinderärztInnen sind nicht nur für körperliche, sondern auch für psychische Erkrankungen fachlich gut ausgebildet und können auch in diesen Fällen Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr betreuen. Die Behandlung von Bauchschmerzen ist vielseitig und je nach Ursache unterschiedlich und sollte daher erst nach Abklärung durch eine KinderärztIn erfolgen. 1
Referenzen:
Quellen:
1 Prof. Dr. Sabine Hofer, Department für Pädiatrie 1, Medizinische Universität Innsbruck
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